blogbeitrag-irene-1900x1000.jpg

Interview mit Irene Schönmann, der neuen MCKB Präsidentin

Wir haben uns mit unserer Chefin Irene über ihre neue Position als Präsidentin des Marketingclub Köln-Bonn e.V., die damit einhergehenden Aufgaben und ihre Sicht auf das Marketing von morgen unterhalten.

Liebe Irene, seit kurzem bist du nun die neue Präsidentin des Marketing Club Köln-Bonn e.V. Hierzu erst einmal herzlichen Glückwunsch! Wie fühlt sich das für dich an?

Irene Schönmann: Ich bin natürlich unglaublich stolz, dass ich nun die erste weibliche Präsidentin in der 66-jährigen Clubgeschichte bin. Damit beginnt eine neue Ära im Club. Ich bin zudem sehr glücklich darüber, dass vier weitere weibliche Mitglieder neu in unseren Vorstand gewählt wurden. Unser Club wird nicht nur zunehmend moderner und jünger, sondern vor allem auch weiblicher. Diese Veränderung fühlt sich für mich absolut richtig an und ich freue mich auf meine neue Herausforderung als Präsidentin.

Hast du dir diese Position im Marketing Club schon immer gewünscht oder kam diese neue Aufgabe überraschend für dich?

Irene Schönmann: Seit 2017 bin ich aktives Mitglied im Marketing Club Köln-Bonn und durfte bereits innerhalb des Vorstandes den Bereich Kommunikation vertreten. Ich hatte zu Beginn nicht vor Augen, dass ich einmal Präsidentin des Clubs werde. Als meine Vorstandskollegen im letzten Jahr mit dieser Idee auf mich zukamen, war ich schon überrascht, aber ich fühlte mich natürlich sehr geehrt. Ich danke meinen Vorstandskollegen und Mitgliedern für das Vertrauen, das sie mir entgegenbringen.

Du bist die erste weibliche Präsidentin den Marketing Club Köln-Bonn e.V. seit über 60 Jahren. Woran glaubst du liegt es, dass über so lange Zeit keine Frau das Amt innehatte?

Irene Schönmann: Das ist eine gute Frage. Ich denke, dass diese Tatsache auch der Vergangenheit geschuldet ist, in der nicht nur in Clubs wie unseren, sondern auch in Unternehmen zu einem Großteil Männer in Führungspositionen aufgestiegen sind. Und ich glaube, dass wir Frauen manchmal einfach zu wenig Mut haben. Das ist auch genau der Grund, warum ich mir wünsche, dass insbesondere wir Frauen mutiger werden und mehr Vertrauen in unsere eigenen Fähigkeiten haben. Dieses Bewusstsein ist in den letzten Jahren stärker geworden - Frauen trauen sich selbst mehr zu, gründen viel öfters eigene Unternehmen und meistern ihr privates, wie ihr Business-Leben großartig. Ich bin auf jeden Fall davon überzeugt, dass durch meine Wahl als Präsidentin ein weiterer starker Impuls in Richtung Frauenpower gesetzt wird und dadurch auch andere Frauen motiviert werden, mehr in ihre eigenen Fähigkeiten zu vertrauen und sich für die Dinge stark zu machen, an die sie glauben. Wir sind da aktuell auch gesellschaftlich auf einem guten Weg!

Gibt es Ansprüche, die du in deiner neuen Rolle an dich selbst stellst? Hast du besondere Ziele während deiner Präsidentschaft für den Marketing Club vor Augen?

Irene Schönmann: Ich habe hohe Ansprüche an mich selbst, was sicherlich zum Teil durch meine Selbstständigkeit zu erklären ist. Dinge, die ich angehe, mache ich aus Überzeugung und absoluter Leidenschaft. Aus diesem Grund bin ich im Marketing Club auch schnell Teil des Vorstandes geworden – ich packe gerne mit an und mag es, mir hohe Ziele zu stecken und gemeinsam im Team Herausforderungen zu meistern. Der Club und seine Mitglieder liegen mir sehr am Herzen, deswegen sehe ich als Präsidenten eine meiner wichtigsten Aufgaben darin, gemeinsam mit dem Vorstand den Club zukunftsfähig zu halten. Aus diesem Grund habe ich als erste Amtshandlung einen Strategieprozess angestoßen. Was ist unser Purpose? Wie sieht die Vision aus und wie wollen wir uns als Club zukünftig positionieren? Auch wir müssen unsere Marke schärfen, um auch in Zukunft noch dem hohen Qualitätsanspruch unseres Clubs und seiner Mitglieder gerecht zu werden. Unser klares Ziel ist es, dass wir für Marketeers aus der Region zum Competence Hub werden, an dem man nicht vorbeikommt. Und mein persönlicher Anspruch als Präsidentin ist, dass der Club ein bedeutender Partner mit gewichtiger Stimme des regionalen Netzwerks Köln Bonn wird.

Was ist dir während deiner Präsidentschaft besonders wichtig, welche Themen spielen für dich eine besondere Rolle im Marketing Club?

Irene Schönmann: Es gibt viel zu tun und wir haben vieles vor! Die strategische Ausrichtung des Clubs mit einer unverwechselbaren Identität ist in der heutigen Zeit sehr wichtig. Dabei muss man immer unsere Mitglieder vor Augen haben und diese auch einbinden. Mit einer klaren Vision erreichen wir sicher auch unsere Ziele. Mir ist wichtig, dass der Club zum Mitgestalter der Marketingzukunft wird und dabei ein Top-Netzwerk für Marketeers der Region ist. Auch für unsere Young Professionals möchten wir eine wichtige Anlaufstelle sein und jungen Menschen praxisnahe Impulse geben, die sie selbst anwenden können. Dies ist auch Teil unseres Netzwerkgedankens - neue junge Mitglieder des Clubs unterstützen, sich untereinander zu vernetzen und motiviert in die Zukunft zu schauen. Ein weiteres wichtiges Thema ist für mich das Format des Frauen-Dialog Abends, damit Frauen sich noch intensiver in Führungspositionen einbringen, ihr Netzwerk erweitern, mutiger werden und der Austausch aktiv gefördert wird. Ebenso ist es mir wichtig, dass wir als Club die gesellschaftliche Verantwortung in unserer Region und darüber hinaus übernehmen. Dafür haben wir schon einige Ideen sowie Formate erarbeitet, die wir auch schon umsetzen.

Wie siehst du das Marketing von morgen? Mit welchen Themen werden sich Unternehmen zukünftig noch mehr beschäftigen müssen?

Irene Schönmann: Puh, eine umfangreiche Frage, über die ich gern stundenlang sprechen würde! Wir sind eine unfassbar schnelllebige Branche, die sich gefühlt jedes Jahr neu erfinden muss, ohne dabei jedoch Gefahr zu laufen, sich selbst zu verlieren. Was ist nur ein temporärer Trend und was entwickelt sich zu einem wahren Mega-Trend mit massiven gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen? Das Marketing in Unternehmen muss sich genau mit diesen Entwicklungen beschäftigen und daraus innovative und vor allem adaptive Strategien entwickeln, um Unternehmen zukunftsfähig zu halten. Strategisches Marketing wird somit zu einem noch wichtigeren Katalysator für langfristigen Unternehmenserfolg. Mit Blick auf die Marken- und Marketingkommunikation braucht es mehr Persönlichkeit und Sinnstiftung. Unternehmen müssen sich in der Zukunft noch intensiver mit ihren eigenen Identitäten auseinande setzen. Wofür steht meine Marke? Welche Haltung habe ich zu gesellschaftlichen, sozialen und politischen Themen? Das Thema Purpose wird in den kommenden Jahren massiv an Relevanz gewinnen, denn Kunden und Mitarbeiter werden sich nur noch mit Marken beschäftigen, mit denen sie sich auch identifizieren können. Aber natürlich auch das Thema Künstliche Intelligenz in Verbindung mit Automation wird sich rasant weiterentwickeln und das Marketing von morgen maßgeblich beeinflussen und verändern. Ich würde sagen, dass Unternehmen allgemein viel strategischer im Marketing agieren müssen, um auch zukünftig erfolgreich am Markt bestehen zu können. Wir dürfen gespannt sein, was da noch auf uns zukommt - ich freue mich drauf!